Wenn du bisher mit dem Begriff „Kupplungsnehmerzylinder“ nichts anfangen konntest, dann freu dich. Doch aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass du dich irgendwann in deinem Biker-Leben mit dem Thema Nehmerzylinder auseinandersetzen musst.
Weil eine Kupplung und deren Bestandteile „Verschleißteile“ sind und früher oder später nach deiner Aufmerksamkeit verlangen. Also repariert oder ausgetauscht werden müssen.
Wenn es dich also eines Tages trifft und dir dein Kupplungsnehmerzylinder Ärger bereitet, ist es hilfreich, wenn du die Anzeichen erkennst, Bescheid weißt und schnell handeln kannst.
Außerdem kannst du im Falle des Falles die Gelegenheit nutzen und mit einem Upgrade des Kupplungsnehmerzylinders gleich 2 Fliegen mit 1 Klappe schlagen. Doch dazu weiter unten mehr.
Leser-Service:
Da wir uns heute exklusiv mit dem Kupplungsnehmerzylinder beschäftigen, möchte ich auf das Thema Kupplung nicht näher eingehen.
Doch wenn du möchtest, schau dir die beiden Videos zum Thema Motorradkupplung an.
Insbesondere das letzte Video ist wirklich klasse gemacht, sehr ausführlich und anschaulich. Klicke einfach auf die Links:
Motorrad-Kupplung kurz erklärt (Dauer 3:30 min) oder
Die Motorradkupplung – Aufzucht und Hege (Dauer 34:34 min)
So, und jetzt zum eigentlichen Thema, dem Kupplungsnehmerzylinder:
Was ist ein Kupplungsnehmerzylinder und wie funktioniert er?
Der Kupplungsnehmerzylinder befindet sich direkt am Getriebe und ist, wie auch der Kupplungsgeberzylinder, der am Kupplungshebel angebracht ist, Bestandteil der „hydraulischen“ Kupplung beim Motorrad.
In der „Hydraulik“ werden Flüssigkeiten, wie z. B. Öl, eingesetzt, um Signale, Kraft oder Energie zu übertragen.
In einem hydraulischen Kupplungssystem gibt es immer jeweils einen Geberzylinder und einen Nehmerzylinder.
Jedes Mal, wenn du deinen Kupplungshebel betätigst, wirken Kräfte. Diese Kräfte werden vom Kupplungsgeberzylinder an die in der Hydraulikleitung, die Geber- und Nehmerzylinder miteinander verbindet, enthaltene Flüssigkeit, das Hydrauliköl, übertragen. Der vorhandene Druck erhöht sich.
Entsprechend der Betätigung des Kupplungshebels bewegt sich der im Inneren des Nehmerzylinders befindliche Kolben vor oder zurück. Die Kupplungsscheiben werden aufeinandergepresst oder getrennt – es wird ein- oder ausgekuppelt.
Dadurch, dass der Kupplungsnehmerzylinder größer dimensioniert ist als der Kupplungsgeberzylinder, wird die auftretende Kraft verstärkt.
Das bedeutet, dass die Ausgangskraft (am Nehmerzylinder) größer als die Eingangskraft (am Geberzylinder beim Betätigen des Kupplungshebels) ist.
Und genau das kannst du dir zunutze machen, wenn du deinen Nehmerzylinder einmal austauschen musst: Durch einen noch größeren Nehmerzylinder.
Durch das Betätigen des Kupplungshebels wirken Kräfte auf den Geberzylinder. Der Druck in der Hydraulikleitung wird erhöht und an den größer dimensionierten Nehmerzylinder weitergegeben.
Kupplungsnehmerzylinder defekt? Das sind 7 mögliche Anzeichen
Wie erkennst du nun, ob dein Kupplungsnehmerzylinder defekt ist und ausgetauscht werden sollte? Achte einfach auf die folgenden Anzeichen:
- Ölaustritt im Bereich des Nehmerzylinders
- Geräusche beim Kupplungsvorgang
- ruckweises Kuppeln
- Durchdrehen der Kupplung
- Kupplung trennt nicht richtig, Motorrad rollt weiter
- verzögertes Schalten
- Spiel des Kupplungshebels
Wenn du dir trotz der Symptome nicht sicher bist, ob dein Kupplungsnehmerzylinder defekt ist oder doch eine andere Ursache vorliegt, dann frage am besten einen erfahrenen Biker. Oder konsultiere die Werkstatt deines Vertrauens.
Und wenn sich dann herausstellt, dass es doch der Nehmerzylinder ist, dann tausche den alten aus.
Aber, wie oben gesagt, bitte nicht 1 zu 1. Sondern nutze die Gelegenheit für ein Upgrade:
Schlage 2 Fliegen mit 1 Klappe: Bessere Optik, leichter kuppeln
Wenn dein alter Nehmerzylinder defekt ist, besorge dir einen neuen, hochwertigeren und vor allem größeren Nehmerzylinder.
Damit schlägst du 2 Fliegen mit 1 Klappe:
- Mit einem Upgrade deines Kupplungsnehmerzylinders sorgst du für ein (weiteres) optisches Highlight an deiner Maschine, und
- du wirst künftig deinen Kupplungshebel mit spürbar weniger Kraftaufwand und außerdem noch präziser bedienen können. Besonders beim Anfahren im Stadtverkehr und bei Stop-and-Go sind das nicht zu unterschätzende Vorteile.
Wenn du jetzt denkst, dass du für solch ein Tuning-Teil bestimmt tief in die Tasche greifen musst, kann ich dich beruhigen. Das hält sich in Grenzen. Und nach meiner persönlichen Erfahrung lohnt sich die „Mehr-„Investition auf jeden Fall.
Schauen wir uns mal ein konkretes Beispiel an:
Damit du siehst, wovon wir sprechen, links unten ein Foto eines alten, schmucklosen Nehmerzylinders von Ducati. Den hab ich vor Jahren mal aus meinem Bike ausgebaut.
Solch ein Nehmerzylinder kostet aktuell rund 115,00 € plus Versand.
Das rechte untere Foto zeigt einen hochwertigen Nehmerzylinder von Ducabike. Eloxiert in verschiedenen Farben. Der wäre für ein Upgrade perfekt geeignet.
Statt des mausgrauen und schmucklosen Originals kannst du also den neuen Nehmerzylinder farblich passend nach deinem Geschmack und zu deiner Ducati auswählen. Damit verschönerst du deine Maschine und gibst ihr einen individuellen Touch. Außerdem brauchst du beim Kuppeln ab sofort 30% weniger Handkraft aufzuwenden.
Der Preis: 149,00 € plus Versand.
Vor dem Upgrade
Nach dem Upgrade
Unterm Strich bekommst du also für rund 35,00 € mehr ein schöneres Bike und deutlich mehr Komfort beim Kuppeln.
Überlege selbst, ob dir das die Sache wert ist.
Den CNC Racing Kupplungszylinder, den du in der ersten Abbildung ganz oben siehst (passend für alle Ducati Panigale), bekommst du zum Beispiel für unter 180,- €. Auch das ist, wie ich finde, eine überschaubare Investition.
Mein Fazit (aus eigener Erfahrung):
Wenn dich der alte Nehmerzylinder an deinem Italobike irgendwann einmal im Stich lässt und ausgetauscht werden muss, dann nutze die Gelegenheit für ein Upgrade.
Weitere hochwertige Nehmerzylinder – alle selbst getestet –, fachmännischen Rat und professionelle Unterstützung findest du bei Dirk und seinem Team.
Bildquellen
- Geberzylinder: https://commons.wikimedia.org/