Kurven fahren ist das ultimative Gefühl von Freiheit. Du spürst die Kraft der Maschine, fühlst dich im Flow mit der Straße und genießt den Adrenalin-Kick.
Dein Motorrad kann in Kurven erst so richtig zeigen, was es kann.
Und du auch!
Kurven fahren kann man nämlich optimieren – mit der richtigen Technik fühlst du dich nicht nur sicherer, sondern wirst auch schneller.
Worauf musst du mit deinem Motorrad in den Kurven achten?
In Kurven kommen einige Aspekte zusammen: Deine Körperhaltung, der technische Zustand deiner Maschine, der Untergrund und Fehleinschätzungen bzw. Zögern/Ängste. Auf einige Sachen hast du keinen Einfluss, auf andere durchaus. Eine gute und saubere Technik ermöglicht dir Sicherheit und Spaß auch in brenzligen Situationen.
Setze den Fokus so, dass du den besten Überblick hast
Dein Blick ist ein ganz entscheidender Faktor. Dein Ziel ist es, so früh und viel wie möglich der Kurve einblicken zu können. Kommt jemand im Gegenverkehr? Wie eng und scharf ist die Kurve?
Am besten gewöhnst du dir an, deinen Blick zu weiten. Versteife dich nicht auf einen Punkt, sondern halte immer die gesamte Breite des Kurvenendes im Blick. Kommt das Ende dichter? Dann wird die Kurve zunehmend enger. Rutscht es weiter weg? Dann weitet sich der Winkel der Biegung.
So siehst du auch frühzeitig, wenn unerwartete Hindernisse oder Schäden an der Fahrbahn in der Kurve auf dich warten. Hab immer auch einen Blick auf die Straßenoberfläche – eine Ölspur ist schnell übersehen und kann dich ordentlich aus der Kurve werfen!
Und nicht zuletzt lohnt sich auch ein Blick auf die Neigung – wenn die Kurve abschüssig ist, dann sollte auch deine Geschwindigkeit niedriger gewählt werden!
Den richtigen Blick und die passenden Einschätzungen zu treffen ist nicht zuletzt Übungssache. Kurve zu Kurve wirst du immer mehr Anhaltspunkte finden, um dich schon vor der Biegung vorzubereiten.
Deine optimale Kurvenlinie
Bei Kurven geht es natürlich auch um Linien. Um die Linien, die dich leicht und schnell um die Kurve herum tragen, dir die beste Sicht und Überblick ermöglichen.
Die optimale Kurvenlinie wird dich in deiner Spur halten und deine Geschwindigkeit am besten nutzen.
Wie sieht die optimale Kurve aus?
Außen – Die erste Grundregel ist, nicht zu früh einzuschlagen. So hast du auch länger Einsicht in das, was dich erwartet. Und du vermeidest, später in den Gegenverkehr zu kommen.
Innen – Du wirst in der Schräglage breiter. Und zwar fast so breit wie ein normaler Pkw. Das musst du definitiv mit einkalkulieren. Deswegen fährst du bei Rechtskurven dichter am Mittelstreifen und bei Linkskurven so weit rechts wie möglich – bis du einen Überblick, über die Straßensituation gewonnen hast.
Außen – Wenn du die Kurve richtig eingeleitet hast, kann man ab der Hälfte etwa wieder beschleunigen und orientiert sich wieder von der Biegung weg.
Was machst du, wenn du dich verschätzt hast?
Ist der Radius plötzlich enger als du angenommen hast, dann heißt es schnell handeln und ruhig bleiben.
- Drücke mit einiger Kraft den Lenker weiter in die Kurve rein und lehne dein Gewicht noch stärker nach innen.
- Betätige sanft die Hinterbremse. Das wird dich automatisch auch noch mehr in die Kurve führen.
- Musst du eher eine Notbremse einleiten, dann verlasse dich bitte auf deine Handbremse – drücke sie eher allmählich durch. So allmählich wie die Situation eben hergibt.
Finde die beste Geschwindigkeit
Das umfasst Bremsen und Kuppeln. Erlaube dir, frühzeitig zu bremsen. Höre darauf, ob du dich sicher in der Kurve fühlst.
Wie gehst du vor?
- Bremse zuerst mit der Hinterradbremse, anschließend mit der Handbremse.
- Nutze deinen Körper als Bremsmittel und setze dich aufrechter hin.
- Während des Bremsens schaltest du runter zu dem Gang, in dem du dich wohlfühlst, die Kurve zu fahren. Üblicherweise ist das der 2. oder der 3. Gang.
- Lass die Bremsen langsam los. Spätestens vor der Kurve.
Wenn du eine klare Linie vor dir hast und somit den Überblick über die Kurve – fang zunehmend an zu beschleunigen. Dadurch richtet sich deine Maschine auch automatisch auf und du fährst leicht und elegant weiter.
Bring dein Körper in Position
Deine Maschine und du, ihr seid ein Team. Ihr müsst euch in dieselbe Richtung lehnen, damit ihr den stabilsten Halt auf der Straße habt.
Deswegen ist es wichtig, dass du keine Angst vor der Schräglage hast – sie wird dir besser dienen, als wenn du dagegen hältst.
- Lehne dein Gewicht nach innen.
- Drücke mit deinem äußeren Knie an die Maschine.
- Positioniere dein Gesicht direkt vor dem Spiegel.
Wir Menschen fühlen uns nur bis etwa 20° Schräglage wohl – außer wir haben das trainiert. Solltest du dich auch auf Rennstrecken bewegen, dann taste dich zunehmend an stärkere Schräglagen ran.
Optimale Vorbereitung deines Motorrads
Der Zustand deiner Maschine ist für viele Dinge entscheidend – für das Kurvenfahren allemal. Hier können einige Sachen sogar richtig gefährlich werden.
Dazu gehört zum Beispiel schlechter Reifengrip. Ist das Profil zu gering oder das Gummi (noch) zu weich, dann hast du in der Schräglage zu wenig Halt. Das solltest du unbedingt vermeiden – und regelmäßige Reifenpflege betreiben!
Außerdem muss deine Dämpfung gut sein. Undichte Stoßfedern oder Telegabeln verringern deinen Fahrbahnkontakt beträchtlich. Deswegen tausche solche Teile immer rechtzeitig aus.
Wenn dich die Kurvenlust gepackt hat, dann kannst du deine Maschine daraufhin noch weiter optimieren. In unserem Onlineshop findest du diverse Teile, mit denen du in deine Brems- und Lenkerfahrung investieren kannst. Jederzeitige Kontrolle bei gleichzeitigem Abenteuerdrang – das lässt dich an jeder Kurve glänzen.
Bildquellen
- Kurven fahren mit dem Motorrad: https://unsplash.com
- Perfekte Kurven mit dem Motorrad fahren: https://unsplash.com
- Schnelle Kurvenfahrten mit dem Motorrad: pixabay.com
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[…] diversen anderen Aspekten, die es für die perfekten Kurven zu beachten gilt, ist eine guten Haftung und das richtige Schalten zur richtigen Zeit […]
[…] Allrounder Diese Maschinen vereinen spritziges Fahren und Komfort. Heißt also – dir tut nach einem Tag (oder zwei oder drei) nicht gleich der Hintern vom Sitzen weh und trotzdem hast du das Gefühl mal sportliche Kurven zu meistern (Wie du deine Kurven sicher und schnell meisterst, kannst du nochmal hier nachlesen!) […]