In die weite Wüsten Australiens.
Durch das Straßenchaos Südostasiens.
Die Gastfreundschaft des Nahen Ostens kennenlernen.
Den Fahrtwind in unterschiedlichsten Landschaften genießen.
Dein Traum könnte endlich wahr werden.
Zugegeben: es ist mein Traum. Und die Recherche für diesen Artikel ist die Härteste, die ich bislang hatte – denn ich mag nicht mehr damit aufhören!
Ich bin mir aber sicher, dass du es auch fühlst: Diese Faszination, wenn es darum geht, zusammen mit deiner Maschine tausende Kilometer Strecke zurückzulegen. Mit dem Ziel die gesamte Welt zu befahren.
Spürst du sie?
Die Geschichte der Weltreisen mit dem Motorrad
Wir beide stehen mit dieser Sehnsucht definitiv nicht alleine da. Weltumrundungen haben eine lange Tradition.
1912 gab es das erste Buch, das diese Vision ausgedrückt hat. Das erste Buch, das davon träumte, was inzwischen viele Menschen real gemacht haben.
Im selben Jahr machten sich dann auch die ersten auf den Weg: Clancy und Storey kauften sich ihre Motorräder in Irland und reisten von Dublin nach New York. Mit ihrer Reise gingen sie für immer in die Geschichtsbücher ein. Sie sind mit einer 4-Zylinder-Henderson und 8 PS losgefahren – Storey hat die Tour nicht mit seinem Kollegen zusammen beendet.
Kaum vorzustellen, dass Clancys Reise schon ein ganzes Jahrhundert zurückliegt und die Abenteuer bei Weltumrundungen trotz unvergleichbar leistungsstärkerer Technik (Ich meine – 8 PS!!!) heute immer noch unübertrefflich klingen!
Es gibt eine beeindruckende Kollektion von Motorrad-Weltreisenden von Bernd Tesch. Da zu stöbern zeigt: Jede Person bringt ihre ganz eigene Geschichte mit. Abenteuer sind jedes Mal neu. Jedes Paar Augen sieht die Welt anders. Träume sind verschieden. Es gibt erfahrene und unerfahrene Motorradfahrer*innen. Es gibt welche, die detailliert planen und welche, die alles auf sich zukommen lassen.
Einer meiner Lieblinge ist Henry. Weil er so jung ist und weil er die Weltumrundung auf einer Italienerin macht. Mit seiner Ducati Desert Sled (Mehr über Ducatis Scrambler findet ihr hier) bereiste er 2018 die Welt.
Übrigens hatte Ducati selbst vor einigen Jahren zum 90sten Jubiläum zur Weltumrundung aufgerufen! Da ging die Multistrada 1200 Enduro in 7 Etappen auf weite Reisen. Ein medienwirksames Event, das zeigt: Unsere italienischen Maschinen werden vielleicht nicht als die klassischen Reisemotorräder gehandelt, aber ganz sicher auch ordentlich unterschätzt!
Diese Routen gibt es
Wenn du anfängst mit deiner Planung dann stellt sich schnell die Frage, welche Route du denn einschlagen sollst.
Und da kommt dann natürlich auch ganz schnell die Sehnsucht wieder mit ins Spiel: Sie möchte ins romantische Indien, möchte die Tempel in Thailand besuchen und Zebras in Afrika sehen.
Während wir in unserem Alltag hier in Deutschland versuchen diese Stimme immer ruhig zu stellen, darf sie jetzt mal alles von sich geben, was so in ihr steckt! So wirklich alles!
Und dann schnappst du dir eine Karte, setzt Punkte und ziehst Linien. Ganz einfach.
Aber – Ist es wirklich so einfach?
Du wirst sehen: Es gibt wirklich verschiedenste Routen, die Menschen bei ihren Weltumrundungen hinter sich gelegt haben. Urs Pedraita allein hat 2 Varianten hinter sich gebracht: Einmal die schnellste und einmal die mit den längsten Distanzen jedes Kontinents.
Was es zu bedenken gibt, sind hohe Kosten für die Überführung deiner Maschine per Seeweg. Und stressig ist es noch dazu! Das heißt du wirst so viel wie möglich über Land fahren wollen.
Also, liebes Fernweh: Was sind deine Traumländer? Wo möchtest du stehen und in den Sonnenuntergang schauen?
So viel Geld musst du mindestens einplanen
Wie immer beim Reisen – dem Budget ist kein Limit gesetzt.
Und hängt stark an den eigenen Bedürfnissen.
Manche werden den gesamten Trip vornehmlich Couchsurfen und Campen wollen, andere bevorzugen feste und anonymere Unterkünfte, die aber natürlich dementsprechend auch mehr kosten.
Ein wesentlicher Kostenpunkt sind die Anfangsinvestitionen. Vielleicht steht sie schon in deiner Garage – aber viele werden noch nicht die perfekte Ausrüstung für eine Weltreise haben. Wie so eine Ausrüstung aussehen kann, das zeigen die lieben Menschen von Timetoride.
Jetzt aber Butter bei die Fische: Ich habe viele Blogs und Erfahrungsberichte durchkämmt, um dich mit einer Zahl zu versorgen, mit der du arbeiten kannst.
Und ich habe sie gefunden.
25.000 €.
Mit dieser Summe wirst du etwa ein Jahr reisen können. Und dementsprechend viele Länder durchqueren können. Da ist eine Verschiffung mit drin, verschiedene kleinere Reparaturen, Sprit, Unterkünfte, mal das ein oder andere Bier…
Was noch nicht drin ist: Dein Motorrad und die Erstausstattung. Dafür kannst du mindestens ebenfalls nochmal 10.000 € einrechnen.
Das ist eine gute Summe Geld. Aber auch nicht so viel, dass es unerreichbar ist. Fang am besten gleich morgen an zu sparen!
Wie legst du los mit deiner Motorrad-Weltreise?
So, jetzt geht’s endlich ans Eingemachte.
Schritt Nr. 1: Das richtige Motorrad (und die restliche Ausstattung)
Vielleicht steht deine perfekte Begleitung schon in deiner Garage. Falls nicht, dann finde ich diesen Artikel zur Wahl des richtigen Motorrads sehr hilfreich, auch wenn ich unsere italienischen Lieblinge in der Auflistung vermisse – Aprilia, Ducati, MV Agusta, warum werden eure Reisebikes nicht gesehen?
Dabei gibt es so einige aus Italien, die sich auch für solche Touren eignen. Ich muss da an die Multistrada Enduros denken. Oder ganz klassisch an die Ducati Scrambler.
Am besten legst du fest, was dir wichtig ist – und rechnest mit ein, dass du dich wohlfühlen musst. Und wenn das eben auf einer Ducati, Aprilia oder MV Agusta ist, dann wird sich auch da das richtige Modell finden!
P.S.: Wenn das Bike gesichert ist, ist auch der Moment gekommen, die restliche Ausstattung zu besorgen.
P.P.S.: Hilfreiche allgemeine Informationen zum Reisen mit dem Motorrad findest du hier.
Schritt Nr. 2: Set a Date
Und ich meine damit ein festes Abreisedatum. Deine Wohnung ist womöglich untervermietet, dein Job gekündigt. Dein Umfeld weiß Bescheid und ist bereit, die Abschiedsfeier zu schmeißen. Alle äußeren Umstände helfen, die unkomfortablen Gefühle vor dem Unbekannten zu überwinden.
Die Komfortzone zu verlassen, kann man nämlich nicht nur trainieren, sondern vor allem auch planen! 😉 Wer will schon eine Woche nach der großen Abschiedsfete wieder in die Stammkneipe gehen und sagen: Ätsch, war alles nur ein Scherz, ich bleibe!
Schritt Nr. 3: Packen und Losfahren
Ja, so schnell kann es plötzlich gehen! Das Datum ist gesetzt und plötzlich steht es vor der Tür.
Dann ist es Zeit, deine Sachen zu packen.
Die letzte unruhige Nacht zu überstehen.
Und dann am nächsten Tag auf dein Motorrad zu steigen – und einfach
loszufahren!
Und das Abenteuer deines Lebens zu leben!
Bildquellen
- Mit dem Motorrad um die Welt: unsplash.com
- Motorrad-Weltreise: unsplash.com
- Mit dem Motorrad um die Welt reisen: usplash.com
- Packen für die Weltreise mit Motorrad: unsplash.com
- Weltreise mit dem Motorrad: pixabay.com